Donnerstag, 5. Juli 2012

Die Post in Mauritius

Was man doch nicht alles für eine Kaffeemaschine, eine Kuchenform und für zwei Zumba CDs macht! Mami hatte ihre Zumba CD vergessen und wollte sich noch dazu  die kleine Moccamaschine und eine Kuchenform nachschicken lassen,da hier der Kaffee SCHEUSSLICH ist (das sagt meine Mum zumindest ;D) und sie ihre Kuchen vermisst. Gut, ich muss ja schon sagen, die Kuchen da sind seehr fein, aber die von Mami sind immer besser! :-)  Auf jeden Fall hat dann mein Opa netterweise das Paket abgeschickt. Dann begannen wir zu warten... und warten... und warten... Man könnte meinen, das Paket hat vorher noch die ganze Welt viermal umrundet, bis es endlich nach 3 Wochen mal ankam. Aber angekommen, heisst noch lange nicht bekommen!! :-) Wir bekamen am Freitagmorgen einen Zettel mit der Nachricht das Paket sei angekommen, ganz nach dem Motto: Das Päckchen ist da, aber holen kannst du es selber! :-) Mein Vater ging dann auf die Poststelle hier in Grand Baie und erfuhr, dass wir das Paket in Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius holen müssen. Die Hauptsstadt ist aber über eine halbe Stunde mit dem Auto von uns entfernt und auch nicht gerade gut zu fahren, da mich die Strassen hier vage an chaotische indische Strassen erinnern. Wir fuhren dann doch widerwillig nach Port Louis. Wir fuhren aber viel zu spät ab. Tja, wir Frauen halt. Wir müssen uns noch hübsch machen, bevor wir das Haus verlassen ;-). Die Post schloss um 15:15 Uhr und wir kamen ganz knapp um 15:10 Uhr an. Wir betraten das Gebäude. Das Innere erinnerte mich ein wenig an so eine Lucky - Luke - Cowboy- Westernstadt. Die Schalter waren alle aus Holz und ohne Sicherheitsglas oder sonstigen Sicherheitsvorrichtungen. Alles war alt und nirgends waren elektronische Geräte zu sehen. Alles wurde manuell betrieben. Als wir an den Schalter traten, zu einem SEHR gelangweilt aussehenden Mann, wurden wir weiter gewunken zum nächsten Schalter. Dort geschah wieder das selbe. Dreimal! Am dritten Schalter stand eine Frau. Sie war sehr gestresst und das erste was sie sagte, war: "Sorry Madame, Wir schliessen um 15:15 Uhr!" Im Hindergrund sahen wir dann schon die Angestellten nervös auf die Uhr zu zeigen. Alle schienen nervös zu sein, dass ihr sehr anstrengender Arbeitstag, der aus herumsitzen und nichts tun bestand, nicht punktgenau um 15:15 Uhr enden würde. Wir protestierten jedoch, schliesslich habe sie ja noch fünf Minuten Zeit um das Paket zu suchen und dieses uns auszuhändigen. Sie stand lustlos und widerwillig auf und schlurfte zum Regal um das Paket zu suchen. Schlurfte wieder zurück, gab es einem Mann in die Hand und schlurfte weg. Wortlos wurde das Paket geöffnet und ausgepackt. Es wurde dabei immer wieder etwas gemurmelt. Dann nahm der Mann zwei Toblerone aus der Packung, die Opa für uns in die Schachtel gelegt hatte. Es wurde wieder gemurmelt. Dann nahmen sie das Paket und klebten es vor unseren Augen wieder zu und taten es auf einen Tisch. Sichtlich desinteressiert lief er dann weg. Wir riefen ihm dann nach, was jetzt mit dem Paket sei. Es kam ein anderer Herr, der so gut verständlich Englisch sprechen konnte wie ein Hund singen kann. Er laberte etwas von, dass sie es anschauen müssten, ob da keine Drogen oder sonstige Sachen in der Toblerone seien und dies die staatliche Gesundheitskontrolle das Paket untersuchen müsse. Wir können morgen von 10 Uhr bis 11:15 Uhr noch mal kommen. Schon sichtlich genervt von dem zu spät kommen, dem Rennen, von den wortlosen Untersuchungen und von diesem ABSOLUT unverständlichen Mann, began sich meine Mutter aufzuregen. (Denn in Kamerun haben sie das immer gesagt, wenn sie einen Anteil der Schokolade wollten oder so. Sie dachte sich, dass das hier vielleicht auch so ist.) Nach einer langen Diskussion, verlangte sie dann den Boss. Auch der blieb hart. Wir versicherten ihm immer wieder, dass er die Schokolade auch wegwerfen könne, wenn es sein müsse... (Was wir aber natürlich sehr bedauert hätten!) Wir könnten morgen einfach nicht nochmals nach Port Louis fahren, das sei zu weit. Alles diskutieren, bitten und betteln brachte aber nichts! Er blieb hart! Wir sagten ihm dann schlussendlich wütend, er könne das Paket nach Grand Baie schicken, was mit einer zusätzlichen Gebühr auch gemacht wurde. Er versichterte, dass er persönlich dafür sorgen würde, dass das Paket noch am nächsten Tag nach Grand Baie geschickt werden würde.  Sauer liefen wir dann aus der Post. Wir verbrachten, dann jedoch trotzdem noch einen wunderschönen Nachmittag in Port Louis und genossen die letzten Sonnenstrahlen im Foodcorner in der Caudan Waterfront. Zwei Tage später hatten wir unser Paket. Obwohl wir uns sehr über das Prozedere der Post aufgeregt haben und die wahrscheinlich noch nie so wütende Kunden hatten., hatte die Sache doch irgendwie eine lustige Seite! Manchmal darf man das Leben halt nicht immer so ernst nehmen und einfach The Mauritius Way of Live geniessen!! ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen